Der Mensch gehört zu den Wirbeltieren, d.h. auch der Mensch verfügt über ein System, das den gesamten Körper stützt. Das menschliche Skelett dient als inneres Gerüst des Körpers und besteht aus ca. 200 Knochen. Es dient zur Stabilisierung des Körpers, schützt lebenswichtige Organe (z.B. Gehirn, Lunge, Leber, Becken und Herz) und ermöglicht dem Körper, sich zu bewegen.
1. Aufgaben und Funktionen des Skeletts
Das Skelett hält den menschlichen Körper aufrecht und verleiht ihm seine Form. Es schützt wichtige Organe und ist in passiver Form an der Bewegung beteiligt, indem die Knochen Ansätze für Muskeln, Sehnen und Bänder bieten. Außerdem dient das Skelett als Speicher für Mineralien, wie Calcium und Phosphat, sowie als Produzent für Blutzellen.
1.1 Die Wirbelsäule
Die Wirbelsäule ist die wichtigste Stütze des Körpers, denn sie ermöglicht seine Bewegungen. Sie wird in eine Hals-, Brust-, Lenden-, Kreuz- und Steißbeinregion eingeteilt.
Viele Teile des Skeletts sind mit der Wirbelsäule verbunden. Sie trägt den Brustkorb, der aus Rippen und Brustbein besteht, sowie den Schädel, der eines der wichtigsten Organe, nämlich das Gehirn, umgibt. Der Brustkorb bildet einen Schutz von Herz und Lunge, indem er diese mit 12 Rippen umgibt. Diese dienen dem Auffangen und Abfedern von äußeren Stößen.
1.2 Die Skelettmuskeln
Im Körper befinden sich sogenannte Skelettmuskeln, die am Skelett fixiert sind und für die Bewegung des Körpers sorgen. Das System der Skelettmuskeln wird Skelettmuskulatur genannt. Dennoch ist nicht jeder Skelettmuskel direkt am Skelett fixiert, während jedoch alle Skelettmuskeln an der aktiven Bewegung des Körpers beteiligt sind(z.B. die Zunge).
1.3 Das Skelett als Mineralspeicher
Eine sehr wichtige Eigenschaft des menschlichen Skeletts ist die Speicherung von Mineralien, wie zum Beispiel Calcium. Calcium ist neben Phosphat der wichtigste Baustoff des Skeletts und wird zur Erhaltung der Knochen und der Zähne benötigt. Viele Knochen dienen zudem als Mineralresevoir, wenn der Körper bei bestimmten Prozessen einen Mineralstoffmangel aufweist. Somit macht sich ein Mangel an Calcium zuallererst am Skelett bemerkbar.
1.4 Die Hämatopoese
Die Knochen des Skeletts beinhalten Knochenmark, welches an der Bildung von Blutkörperchen beteiligt ist. Dieser Vorgang wird in der Fachsprache auch als Hämatopoese bezeichnet. Das rote Knochenmark dient als wichtigste Produktionsstätte für die Bildung von Blutkörperchen. Bei einem Säugling findet die Blutzellenbildung noch im Knochenmark jedes Knochens im Skelett statt. Im Laufe der Zeit wird das rote Knochenmark in einigen Knochen durch Fettmark ersetzt, wodurch nur wenige Bereiche des Skeletts für die blutbildung zuständig bleiben. Rotes Knochenmark ist bei Erwachsenen im Becken, dem Brustkorb, der Wirbelsäule und in Teilen des Schädels zu finden.
2. Aufbau/Anatomie des Skeletts
Das menschliche Skelett besteht aus drei Hauptabschnitten: dem Kopf-, Rumpf- und Gliedmaßenskelett, welche auch zu den Teilabschnitten gehören. Insgesamt kann man ihn in fünf Teilabschnitte einteilen:
- der Schädel (auch Kopfskelett genannt), welcher in Hirn- und Gesichtsschädel unterteilt ist,
- das Rumpfskelett, bestehend aus der Wirbelsäule und dem Brustkorb (Rippen und Brustbein),
- das Gliedmaßenskelett, bestehend aus Schulter- und Beckengürtel,
- das Armskelett, aufgeteilt in Oberarm-, Unterarm- und Handknochen,
- und zuletzt das Beinskelett, das aus Oberschenkel-, Unterschenkel und Fußknochen besteht.
Insgesamt verfügt der menschliche Körper über ca. 200 Knochen. Ein erwachsener Mensch besitzt 22 Schädelknochen und 26 Rückenwirbel. 60 Knochen sind Teil der Arme und Hände, 58 gehören zu den Beinen und den Füßen, zwei Knochen bilden die Hüfte. Die 12 Rippen bestehen aus 24 Einzelknochen, das Brustbein besteht aus drei Knochen und vier weitere Knochen bilden den Brustwirbel. Der letzte Knochen stützt den Hals.
Ein Säugling verfügt über mehr Knochen, da der Schädelknochen noch nicht vollständig zusammengewachsen ist.
2.1 Der Schädel
Der Schädel, auch Kopfskelett genannt, ist aus 22 platten Knochen zusammengesetzt und bildet damit einen Hauptteil des menschlichen Skeletts. Eingeteilt wird er in Gesichts- und Gehirnschädel. Teil des Hirnschädels ist das Schädeldach, das aus Scheitel-, Stirn-, Schläfen- und Hinterhauptbein zusammengesetzt ist. Diese Knochen bilden die ovale Haube, die die Form des Schädels ausmacht.
Der Schädel dient primär dem Schutz eines sehr wichtigen Organs, nämlich des Gehirns. Aber aufgrund seiner Positionierung spielt er eine große Rolle bei sämtlichen Kopfbewegungen, denn der Schädel ist auch Ansatz der Halsmuskeln.
2.2 Das Rumpfskelett
Das Rumpfskelett, auch Torso genannt, ist aufgeteilt in Wirbelsäule, Brustkorb und Arme.
Durch die Entwicklung des aufrechten Ganges hat sich auch der Rumpf des Menschen verändert: Der Rumpf wurde zum Träger des Schädels und die Wirbelsäule erhielt im Laufe dieser Evolution ihre S-förmige Krümmung.
Als Teil des Rumpfes schützt die Wirbelsäule wichtige Organe und ermöglicht dank ihrer Form den aufrechten Gang und die Bewegung des Körpers im Allgemeinen.
Der Brustkorb, bestehend aus Rippen und Brustbein, schützt Herz und Lunge vor Stößen und Aufprallen.
2.3 Das Gliedmaßenskelett
Das Gliedmaßenskelett besteht aus den oberen und unteren Gliedmaßen, dem Schultergürtel, sowie dem Beckengürtel.
Der Schultergürtel setzt sich aus Schlüsselbein, Schulterblatt, Ellenbogen, Ober- und Unterarm, sowie der Hand zusammen. Sie alle erfüllen unterschiedliche Aufgaben.
Der Beckengürtel fixiert die unteren Gliedmaßen. Diese setzen sich aus dem Becken, den Oberschenkeln, den Knien, den Unterschenkel und den Füßen zusammen.
3. Die Gelenke
Alle Knochen des Skeletts sind durch Gelenke miteinander verbunden, die die einzelnen Bewegungen ermöglichen. Ohne Gelenke wäre das Skelett ein starres Gerüst, das sich nicht bewegen lässt. Im menschlichen Skelett finden sich verschiedene Arten von Gelenken:
- das Scharniergelenk: Es ermöglicht nur Bewegungen um eine Achse (zum Beispiel an den Ellenbogen und Knien).
- das Radgelenk (auch Zapfengelenk genannt): Es kann sich auch nur um eine Achse drehen, beispielsweise verfügt der Kopf über dieses Gelenk.
- Sattelgelenke können sich um zwei Achsen bewegen; diese sind beispielsweise an den Daumen zu finden.
- Das Eigelenk gehört ebenfalls zu jenen Gelenken, die sich um zwei Achsen bewegen können.
- Das Kugelgelenk ermöglicht den größten Freiraum bei der Bewegung, denn dieses kann sich um drei Achsen drehen. Das Schulter- sowie das Hüftgelenk sind Beispiele für Kugelgelenke im menschlichen Körper.
4. Knochenarten
Im menschlichen Körper finden sich drei Arten von Knochen: platte, kurze und lange Knochen.
Platte Knochen sind flächig aufgebaut und weniger dicklich, wie zum Beispiel Schädel- und Beckenknochen. Durch ihre Form bieten sie einen guten Ansatz für Skelettmuskeln und einen optimalen Schutz der Organe.
Rundliche oder quadratische Knochen, wie die Hand- und Fußwurzelknochen, werden als kurze Knochen bezeichnet. Sie bestehen aus schwammartigen Knochenteilen und Knochenmark, das mit einer sehr dünnen Schicht aus harter Knochensubstanz überzogen ist. Sie bilden die Verbindung zu anderen Knochen und Gelenken und verhindern durch ihre geringe Beteiligung an den Bewegungsabläufen bestimmte Bewegungen. Dies schützt Muskeln und Gelenke vor schwerwiegenden Verletzungen.
Lange Knochen, auch Röhrenknochen genannt, verfügen über eine einheitliche Markhöhle, welche mit rotem und gelbem Knochenmark gefüllt ist. Sie weisen ihrem Namen entsprechend eine längliche Form auf.
Röhrenknochen bestehen aus einem Knochenschaft (Diaphyse), welcher von zwei Knochenenden (Epiphyse) umgeben ist. Die lange Knochen werden von einer Knochenhaut umhüllt.
Durch ihre Belastbarkeit und Biegfestigkeit dienen sie als ideale Stützknochen für den Körper. Dank des Knochenschafts werden sie als Markresevoir genutzt; einige Röhrenknochen verfügen über sogenannte Muskelansatzhöcker, die, ihrem Namen entsprechend, größere Muskeln stützen.